Erfahrungsbericht Leila
Mein Auslandsaufenthalt in Kapstadt (Leila, 19)
Von September 2012 bis Mai 2013 verbrachte ich meine Zeit in Kapstadt, Südafrika, um als Freiwillige in einem Kinderkrankenhaus zu arbeiten. Das Ganze sollte mich einerseits auf mein geplantes Medizin-Studium vorbereiten und andererseits hatte ich nach der stressigen Prüfungszeit im Abitur einfach das dringende Bedürfnis ein bisschen mehr von der großen weiten Welt zu sehen. Wieso Afrika? Die meisten denken bei Afrika an Lehmhütten und Kilometer-Fußwege bis zum nächsten Brunnen. Nein, ich musste weder jagen gehen, noch mein Wasser am Brunnen holen. Dort war zwar alles ein bisschen anders, aber im Allgemeinen habe ich in Kapstadt denselben Luxus wie Zuhause genossen - wenn nicht sogar noch mehr! Afrika hat mich aus persönlichen Hintergründen überzeugt, eine nahe Verwandte war dort ihr Leben lang in verschiedenen Kinderheimen stationiert und ich stand immer in sehr engem Kontakt mit ihr. Als Kind habe ich nie wirklich verstanden wie man so lange in einem fremden Land leben kann, jetzt aber ist es für mich eindeutig: Es macht einem selbst Freude, anderen Menschen zu helfen und sie mit Tatkraft zu unterstützen. Ein einfaches Lächeln der Menschen ist dann genug und kein Geld der Welt ist dann mehr so viel Wert wie dieses Lächeln.
Während meiner Arbeit im Kinderkrankenhaus konnte ich selbstlos mit anderen Menschen zusammenarbeiten, allen voran um ihnen zu helfen und andererseits um mich selbst besser zu erfahren und positive Seiten an mir selbst in einem Maß ausbauen zu können, wozu ich in Deutschland nicht die Möglichkeit hatte. Zusammen mit einer anderen Freiwilligen und mit der Unterstützung einer Stationsärztin habe ich ein Spendenprojekt für ein kleines Mädchen gegründet, das in ihrem jungen Leben mehr Leid als Liebe erfahren musste. Wir haben es tatsächlich geschafft, sie aus ihrer aussichtslosen Situation herauszuholen und ihr schönere Zukunftsaussichten ermöglicht. Es hat uns irgendwie selbst überrascht, wie viel wir doch erreichen konnten. Auch ich selbst habe viel von den Kindern im Krankenhaus gelernt, zum Beispiel wie unbeschwert das Leben trotz traurigen Schicksalen und so viel Leid sein kann.
Den gesamten Aufenthalt im schönen Kapstadt hat mir, neben meinen Eltern natürlich, First Step Abroad - Student and Travel Placements ermöglicht. Ich bin ganz zufällig bei der Internetsuche auf diese Agentur gestoßen und meiner ganzen Erfahrung nach konnte mir nichts Besseres passieren. Von Anfang an hatte ich ein gutes Gefühl bei der Sache, die Internetseite ist informativ und übersichtlich, das Angebot ungezwungen. Nach meiner ersten Anfrage per E-Mail schrieb mir Susanne persönlich zurück, ist auf meine Bedürfnisse und Wünsche eingegangen und ich konnte ihr genau erklären wie ich mir meinen Auslandsaufenthalt vorstelle und habe umgehend eine Antwort erhalten inwiefern das Ganze möglich ist. Danach habe ich außerdem bei der vollständigen Organisation bezüglich Visum, Wohnung und so weiter sehr viel Unterstützung von First Step Abroad erhalten, was mir den ganzen Stress parallel zu den Abiturprüfungen wirklich um Einiges erleichtert hat.
Als ich dann endlich in der Mother City Cape Town angekommen bin, wurde ich von Susanne und meiner zukünftigen Mitbewohnerin vom Flughafen abgeholt. Ohne die Agentur wäre ich in meinen ersten Tagen mit Sicherheit verzweifelt. Susanne hat uns in das Leben und die Kultur Kapstadts eingeweiht, wie man sich zu verhalten hat und mich zu meinem ersten Arbeitstag im Kinderkrankenhaus begleitet. Außerdem fanden regelmäßig Treffen an angesagten und wunderschönen Orten in Kapstadt statt, bei denen man sich mit den anderen Freiwilligen der Organisation austauschen konnte und schnell neue Freunde gefunden hat. Wenn es sich gerade angeboten hat, haben wir auch öfter größere Tagesausflüge wie Townshiptouren, Weintastings, eine Bootsfahrt an der Atlantikküste im Sonnenuntergang und vieles mehr unternommen. Und falls zwischen all der Harmonie doch mal Probleme aufgetreten sind, da schließlich zwei vollkommen unterschiedliche Kulturgeister aufeinander trafen, war Susanne sofort zur Stelle.
Wie gesagt, das erste halbe Jahr habe ich in einem Kinderkrankenhaus gearbeitet um meinem Streben nach der Medizin nachzugehen. Jedoch ist Freiwilligenarbeit auch nicht gleich Arbeit, ich hatte somit auch genügend Freizeit. Durch die lockere und ungezwungene Lebensweise hat sich wahnsinnig viel Motivation und Lernbereitschaft aufgestaut und danach konnte ich es eigentlich kaum abwarten mein Studium zu beginnen. Durch das Auslandsjahr konnte ich noch all meinen Bedürfnissen und freizeitlichen Wünschen nachgehen, Kraft tanken und auch wenn das jetzt vielleicht lächerlich klingt: mich selbst finden. Keiner, der einen Auslandsaufenthalt absolviert hat, kann mir nicht erzählen, dass er sich dabei nicht selbst neu entdeckt und gefunden hat.
Ab März habe ich dann selbst als Praktikantin bei First Step Abroad gearbeitet und konnte aktiv mithelfen noch vielen weiteren Abiturienten, Studenten oder ähnlichen eine solche Auslandserfahrung zu ermöglichen. Es war total interessant zu sehen, was und vor allem wie viel Arbeit wirklich hinter dem Business steckt. Außerdem habe ich wahnsinnig viel über die Tourismusindustrie und die Struktur der sozialen Projekte in Südafrika gelernt und es war total spannend zwischen meinem Heimatland Deutschland und meiner "neuen Heimat" Kontakte herzustellen und zu vermitteln.
Kapstadt hat mich mit seiner Vielfältigkeit absolut in seinen Bann gezogen und einen Platz in meinem Herzen eingenommen. Selbst nach meinen 9 Monaten kann ich noch nicht sagen, dass ich alles gesehen habe. Kapstadt ist majestätisch, zugleich bescheiden, liefert eine atemberaubende Natur und dazu gleichzeitig ein dynamisches Großstadtleben. Ich habe so viele faszinierende Menschen getroffen, wundervolle neue Freunde gefunden und Dinge erlebt, zu denen ich in Deutschland wohl nie die Möglichkeit gehabt hätte. So, nach meiner ganzen Euphorie heißt das aber nicht, dass ich nicht hin und wieder an Heimweh gelitten habe, aber das gehört schließlich dazu.
An dieser Stelle richtet sich mein Dank vor allem an Susanne für diese einzigartige und unvergessliche Zeit und dass sie einen beträchtlichen Beitrag dazu geleistet hat mir meine Träume zu verwirklichen :-)